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Die Chance der Nachprüfung!

Hortien
Dekan Volkhard Guth

Jahreslosung 2025: 
„Prüft alles und behaltet das Gute" 
(1. Thess 5,21)

Die diesjährige Jahreslosung hat uns am Beginn des Jahres eingeladen, zu prüfen und Gutes zu behalten. Was haben Sie geprüft und wofür haben Sie sich entschieden? Und was ist daraus geworden? Oder geht es Ihnen wie jenem Zeitgenossen, der sich schon zu Beginn des Jahres vorgenommen hatte, sich nichts vorzunehmen?! Dann können Sie an dieser Stelle getrost aufhören zu lesen. Alle anderen lade ich ein, eine Halbjahresbilanz zu machen. 
Wer einen Obstbaum schneidet, hat in aller Regel die Möglichkeit, viele Äste abzuschneiden. Wer einen guten Schnitt machen will, geht mehrfach um den Baum herum, prüft und wägt ab. Nimmt den einen oder anderen Ast in die Hand, betrachtet sich die Knospen oder sucht nach versteckten Augen und formt vor dem Schnitt vor seinem inneren Auge ein Bild vom Baum. Das Gute am Baum behält er. Alles Störende oder Überflüssige schneidet er ab. So ein Baumschnitt braucht Zeit, wie auch der Baum seine Zeit braucht, um eine gute Gestalt ausbilden zu können. 
So einfach ist´s im Leben nicht immer. Aber die Zeit, Dinge zu betrachten, sie in die Hand zu nehmen und abzuwägen ist eine geschenkte Zeit, die – wie beim gut geschnittenen Baum – Frucht bringend sein kann. Dazu lädt uns die Jahreslosung zur Jahresmitte nochmals ein. 
Nachprüfungen genießen ja bei uns in aller Regel keinen so guten Ruf. Und zugegeben: In Prüfungssituationen sind sie unangenehm und beim Führerschein sehr teuer. 
Aber im Blick auf die Jahreslosung für 2025 könnte eine Nachprüfung vielleicht ganz hilfreich sein: 
Was war das Gute, das ich geprüft hatte und behalten wollte? 
Was ist aus „dem Guten“ geworden? 
Hat sich „das Gute“ bislang als gut erwiesen? 
Was muss ich tun, damit „das Gute“ sich mehr entfalten kann oder mehr Raum in meinem Leben gewinnt?
Ich stelle mir diese Fragen in diesen Tagen noch einmal im Blick auf unsere Kirche, auf die Veränderungen im Dekanat ebenso wie im Blick auf einzelne Nachbarschaftsräume und ihre Gemeinden. Und ich stelle mir diese Fragen in Richtung meines eigenen Lebens. Manches ist noch nicht so geworden, wie ich es dachte, anderes hat sich als gar nicht so gut erwiesen und wieder anderes habe ich tatsächlich auch aus den Augen verloren. 
Wie gut, dass so eine Jahreslosung mit Prüfauftrag nicht bloß für die ersten Wochen eines Jahres gilt. Und wie gut, dass wir es mit einem Gott zu tun haben, der uns die Zeit und die Möglichkeiten schenkt, Nachbetrachtungen zu machen und in die Nachprüfung zu gehen. Und weil ER gnädig ist mit uns, dürfen auch wir gnädig sein mit uns und anderen. Nämlich da, wo wir merken, dass nachgesteuert oder nachgearbeitet werden muss oder Entscheidungen vielleicht nochmals klarer gefasst werden müssen. 
Beim Apfelbaum gibt´s übrigens auch die Möglichkeit eines Sommerschnitts. Wie in einer Halbjahresbilanz kann ich die Entscheidungen beim Schnitt vom Jahresanfang nochmal nachprüfen. Und ich kann korrigieren. Der Sommerschnitt will möglichst schöne und große Früchte. Und auch wir können die Jahreslosung jetzt nochmal nutzen! Sie lädt uns ein zur Nachprüfung: prüfen, das Gute behalten und dann hoffentlich erste, schöne Früchte sehen - in Ihrer Gemeinde, im Nachbarschaftsraum und im eigenen Leben. „Prüft alles und behaltet das Gute.“ Wie sieht das bei Ihnen zum Halbjahr gerade aus? 
   
                                           Volkhard Guth, Dekan

Kurze Impulse zur Bestärkung und Ermunterung

Auf den Websites des Dekanat Wetterau und der Landeskirche EKHN werden Impulse, Hörpredigten und weiteres angeboten:


https://dekanat-wetterau.ekhn.de

https://www.ekhn.de

https://www.kirchenjahr-evangelisch.de

 

 

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