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„All are welcome!“ - „Alle sind willkommen!“

Vor kurzem habe ich in einer Instagram Story ein Bild von einer Tür gesehen, auf die die Sonne schien. Durch die Sonnenstrahlen warf der Türgriff einen Schatten. Dies ließ den Griff wie ein Kreuz erscheinen. Irgendetwas faszinierte mich so sehr an diesem Bild, dass ich es mir abspeichern musste.
Ich vergaß das Bild schließlich trotzdem. Es ging unter zwischen den Bildern von dem neuen Haus. Den Urlauben mit Freundinnen. Den Bildern von meinen lachenden und Unsinn machenden Nichten. Bildern von leckerem Essen und bunten, lustigen Socken. Nicht zuletzt den vielen Bildern von unserem Familienhund. Mit anderen Worten: Es war irgendwo begraben unter den vielen Bildern meines Alltags – manche davon wohl bedeutender als andere.
Vielleicht hätte ich das Bild komplett vergessen, wenn ich nicht an einem wirklich scheußlichen Dezembertag in eine Kirche in England gestolpert wäre. Anders als auf dem Bild, schien an dem Tag nämlich keine Sonne. Stattdessen herrschte ein heftiger Sturm mit extremem Regen. So stark, dass Flüge und Züge im ganzen Land gestrichen wurden. Ich hatte eigentlich andere Vorhaben. Ich wollte mit Freunden ein paar Orte außerhalb der Stadt erkunden. Auch ein paar große und berühmte Kirchen standen auf dem Plan. Aufgrund des Wetters war das aber nicht möglich. Deswegen musste ich kurzerhand meine Pläne über Bord werfen und beschloss, mir unbekannte Orte in der Stadt anzugucken.
So kam ich, leicht durchnässt, an eine Kirche mitten im Birminghamer Stadtzentrum. Von außen sieht sie tatsächlich etwas düster aus. Etwas dreckig vielleicht und gleichzeitig steht diese Kirche in einem kompletten Kontrast zu den modernen Einkaufsläden drumherum. An ihrer Tür stand: „All are welcome!“  - „Alle sind willkommen!“.
Als ich die Tür öffnete, fand ich viele verschiedene Menschen vor, die in der Kirche verteilt waren. Zwei Frauen begrüßten die durchnässten Besucher an einem kleinen Wasserbrunnen. Weiter hinten im Kirchraum probte ein Chor. In der Kirche verteilt saßen Menschen, die dem Proben lauschten oder die sich einfach nur aufwärmen wollten. Manche Menschen standen dort mit ihren Weihnachtseinkäufen, andere schienen kein festes Zuhause zu haben.
In dem Moment, als ich das alles sah, musste ich wieder an das Bild mit der Tür und dem scheinbaren Kreuz denken. Zeitgleich kam mir Johannes 10,9 in den Sinn:
„Ich bin die Tür. Wer durch mich hineingeht, wird gerettet. Er wird hinein- und hinausgehen und eine gute Weide finden.“
Jesus hat uns durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung die Tür in das Reich Gottes geöffnet. Er sagt von sich selbst „Ich bin die Tür“, denn nur durch ihn finden wir in das Reich Gottes.
Das Türbild ist in meinem Alltag untergegangen. Es war aber trotzdem noch da. Ich glaube, so ist das auch manchmal mit uns und dem Reich Gottes. Wir denken nicht immer daran. Aber es ist da und auf seiner Tür steht: „Alle sind willkommen“. Unabhängig davon, ob die Sonne strahlt oder ob es stürmt. Dort finden wir immer einen Platz.
Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen schöne und gesegnete Ostern! Lassen Sie auch unsere Gemeinde ein Ort sein, an dem jeder willkommen ist.
                                       Ihre Pfarrerin Yasmin Vetter

Kurze Impulse zur Bestärkung und Ermunterung

Auf den Websites des Dekanat Wetterau und der Landeskirche EKHN werden Impulse, Hörpredigten und weiteres angeboten:


https://dekanat-wetterau.ekhn.de

https://www.ekhn.de

https://www.kirchenjahr-evangelisch.de

 

 

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