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SPEISEKARTEN

Daniela Hillbricht

Ich gehe durch die Stadt und lese Speisekarten: Pizza, Spaghetti Bolognese, Gyros, Kebab, Ayran, Pelmeni, Nigiri. So eine Fülle! Selbst in meiner kleinen Stadt.
Noch vor 60 Jahren hat kaum jemand gewusst, was sich hinter „Spaghetti Bolognese“ verbirgt. Heute gibt es kaum jemanden, der es nicht weiß. Italienische Gastarbeiter – wie man sie nannte – haben vor gut einem halben Jahrhundert auch das mit nach Deutschland gebracht, was sie gerne essen. Pizza und Pasta zum Beispiel. Aus Griechenland kamen mit den Menschen Gyros, Fladenbrot und Feta zu uns, aus der Türkei Kebab und Ayran. In den 80er Jahren brachten die sogenannten Russlanddeutschen Pelmeni und Borschtsch ins Land. Auf Märkten oder Festivals kann ich mittlerweile ukrainische und albanische Spezialitäten probieren.
Manchmal komme ich ins Gespräch mit den Menschen, die sie mir anbieten. Viele von ihnen sind nicht freiwillig nach Deutschland gekommen. Den Gastarbeitern bot sich hier, was sie in ihren Ländern kaum finden konnten: Arbeit. Manche blieben hier und holten ihre Angehörigen nach. Aber oft waren es erst die Kinder und Kindeskinder, die sich hier wirklich zu Hause fühlten. Andere Menschen aus dem Iran oder der Ukraine sind vor Kriegen oder Verfolgung geflohen. Viele möchten hier arbeiten und etwas zurückgeben an das Land, das sie aufgenommen hat.
Speisekarten erzählen mir von der Geschichte des Landes, in dem ich lebe. Sie sind für mich ein Symbol, welch ein Reichtum entstehen kann, wenn Menschen nach Deutschland kommen und willkommen geheißen werden, wenn sie sich hier einbringen und ein gutes Miteinander gelingt.
Tina Willms

Kurze Impulse zur Bestärkung und Ermunterung

Auf den Websites des Dekanat Wetterau und der Landeskirche EKHN werden Impulse, Hörpredigten und weiteres angeboten:


https://dekanat-wetterau.ekhn.de

https://www.ekhn.de

https://www.kirchenjahr-evangelisch.de

 

 

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