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Am 14. April fand nach 87 Jahren der letzte Gottesdienst mit unserem Kirchenchor statt

GB

Diese Rede hielt die Chorleiterin Dorothea Grebe am Ende des Gottesdienstes:

Liebe ehemalige Sängerinnen und Sänger, liebe Besucher des Gottesdienstes, lieber Michael, lieber Ulli Seeger und mein lieber Kirchenchor.
Bevor der Gottesdienst mit dem Segen und dem letzten Lied des Chores endet, möchte ich ein paar Worte an sie richten.
Als letztes Lied des Chores wird den Sommerpsalm von Gustaf Waldemar Ahlèn, einem Schwedischen Komponisten erklingen, der dem Chor ans Herz gewachsen ist.
Wie lieblich grünet Baum und Strauch und zieren Tal und Hänge, ein zarter, milder warmer Hauch umspielt das Blattgemenge, Im Sonnenschein wogt Flur und Hain und wiegt sich in den Winden. Der Sommer will beginnen.
So wie im Lied die Natur erwacht, so wurde 1937 der evangelische Kirchenchor Assenheim von der Pfarrersfrau Helene Weik, in einer bestimmt nicht einfachen Zeit, als Frauenchor gegründet.
Nach dem Krieg übernahmen vorwiegend Pfarrpersonen die Leitung.
Vor 26 Jahren trat ich meinen Dienst als Chorleiterin an und lernte direkt von Pfarrer Kuno Galter: ‚Soli deo gloria‘, das heißt: Gott allein (sei) die Ehre‘ das ist der Leitspruch des Chores, und so ist es bis heute.
Im Sommerpsalm heißt es weiter:
Dem hellen Lied im Wiesengrund, dem dumpfen Waldesrauschen, dem kann man nun so manche Stund mit aller Ehrfurcht lauschen. Und Vogelsang im Überschwang gewürzt mit Blütendüften erhebt sich in die Lüfte.
Welch wunderschöne Bilder werden in dieser Strophe gemalt. Auch der Chor malte Bilder, aber Musikalische. Er gestaltete viele ganz unterschiedliche Gottesdienste und Konzerte von der Bachkantate bis zu Gospelgottesdiensten, von Alter Musik aus der Zeit Martin Luthers mir Gamben bis hin zu Liedern zeitgenössischer Komponisten. Mal mit Instrumenten, mal a capella, ruhig besinnlich wie die Taizé Gottesdienste bis hin zu fetzig. Aber immer sangen wir zur Ehre Gottes.
Unser Singen sollte musikalische Verkündigung sein. So auch heute. Bezugnehmend auf den heutigen Sonntag sangen wir eine Auswahl unserer Lieblingsstücke.
Der evangelische Kirchenchor ist und war aber noch viel mehr, unser Chor ist Gemeinschaft.
In den Proben haben wir erfahren können, das Singen entspannen kann und glücklich macht. Bei Festen und Feiern, bei unseren Auftritten und last but not least bei unseren Chorausflügen genossen wir diese Gemeinschaft. Wir denken gerne daran zurück und an alle die vielen Sänger und Sängerinnen die in den vielen Jahren bei uns waren.
Wir alle hoffen, dass die musikalische Verkündigung des Wortes Gottes in dieser Gemeinde weiter geht. Getreu dem Motto: Singt dem Herrn eine NEUES Lied!
Für mich war diese Zeit eine ganz besondere Zeit, für die ich sehr, sehr dankbar bin.
Und so schließe ich mit der 3. Strophe des Sommarpsalms von Gustaf Waldemar Ahlèn:
O guter Gott wie ist dir gleich der lichte Sonnenreigen. Im Sommer willst du gnadenreich uns deine Größe zeigen. All Fleisch ist Heu, all Leben Streu vergänglich alles Treiben, nur DEIN WORT wird ewig bleiben.
So soll es sein – Amen.

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